Eindrücke vom Konzert „Klangfarben der Serenade“

Das war mal etwas ganz Neues! Zum Auftakt betraten „nur“ die Holzbläser und Hörner des Orchesters die Bühne im Herkulessaal, reihten sich stehend auf und eröffneten das Konzert mit der wunderbaren Serenade in Es-Dur op. 7 für 13 Blasinstrumente. Das elegante Werk des noch jungen Richard Strauss, in dem jeder Instrumentalist mal führt, mal folgt, bescherte dem Publikum einen schönen Konzertbeginn, einen vielfarbigen Spaziergang durch herrlich warme Klangfarben.

Kaum waren die letzten Töne verhallt, gingen die Bläser ab und die Streicher des Orchesters nahmen ihre Plätze ein. Ebenfalls unter der Leitung von Jesús Ortega Martínez, dessen sechstes Konzertprogramm die Wilde Gungl hier zur Aufführung brachte, erklang nun die Serenade für Streichorchester op. 48 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. In der ganz anderen Klangfarbe der Streicher präsentierte sich das viersätzige Werk filigran und emotional abwechselnd. Die Transparenz und Einfühlsamkeit im Musizieren wurde vom Publikum mit begeistertem Applaus honoriert.

Kurt-Detlef Bock moderierte wie schon im vorausgegangen Konzert das Programm und lieferte abermals interessante Informationen rund um die Werke und ihre Komponisten.

Über das Wetter sprach Her Bock nicht, aber ein kleiner (Rück)-Blick hinter die Kulissen sei hier gewährt:
Der Konzerttag war ein heißer, sonniger Tag und die Anspielprobe fand auch noch im sonnigen, heißen Brunnenhof in großer Vorfreude auf den lauen Konzertabend unter freiem Himmel statt. Umnittelbar vor Konzertbeginn raste jedoch eine riesige Regenfront auf München zu, so dass kurzfristig entschieden wurde, das Konzert in den Herkulessaal zu verlegen.

Es war die richtige Entscheidung, denn noch während die Musiker hektisch in den Herkulessaal übersiedelten, fielen bereits die ersten Regentropfen und entwickelten sich rasch zu einem heftigen Regenguss.

Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei unserem Publikum bedanken, das diesen kurzfristigen Umzug gelassen über sich ergehen ließ.

Aus dieser neuen Planung ergab sich aber in der Konzertpause ein weiteres Novum der Gungl:
Mitten im Vorraum des Herkulessaals gaben die Blechbläser in der Pause eine wunderbare Darbietung der klangvollen Fanfare per précéder „La PÉRI“ von Paul Dukas. Es war ein schönes Erlebnis die Musiker so nah zu erleben; die harmonisch spannend komponierte Fanfare, schön intoniert und weich vorgetragen, war ein voller Erfolg und bescherten den Besuchern eine klangvolle Pause vor dem zweiten Teil des Konzerts.

Nachdem die drei verschiedene Ensembles der Gungl individuell aufgetreten waren, vereinten sich nach der Pause alle Musiker gemeinsam auf der Bühne und begeisterten das Publikum mit dem gewohnten, vollen, fein abgestimmten Orchesterklang. Fast schien es als hätten sie sich gegenseitig ein wenig vermisst, so mitreißend vereint musizierte das Symphonieorchester Wilde Gungl die 8. Symphonie von Antonín Dvořák. Jesús Ortega Martínez führte das Orchester mit sicherem, elegantem Dirigat durch die verschiedenen Passagen des Werks, verspielt wurden fröhliche Melodien durch die unterschiedlichen Instrumente gereicht, Rubati gefühlvoll ausgestaltetet und das breite Klangspektrum wunderbar ausgeschöpft.

Allen Beteiligten gilt ein großes Dankeschön für die erfolgreiche Durchführung des durch die Wetterkapriolen besonders aufregenden Abends. Matthias Hallensleben gilt ein riesiger Dank, dass ihm wieder so viele schöne Fotos der Veranstaltung gelungen sind, von denen hier einige einfließen konnten.

Die Wilde Gungl grüßt alle Besucher ganz herzlichst und freut sich auf ein Wiedersehen beim nächsten Konzert am
Samstag, den 30. November 2024 um 19:00 Uhr im Herkulessaal der Residenz München.